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12.02.2023 – Erfurt vs. Leipzig
Ein Punkt bleibt in der ausverkauften Kartoffelhalle
Zum Abschluss des Wochenendes sollte es noch einmal heiß hergehen, das wussten auch die zahlreichen Fans, die trotz sportlicher und kultureller Alternativangebote den Drachen zum dritten Mal in dieser Saison ein ausverkauftes Haus bescherten. Der Gegner, kein anderer als die EXA Icefighters aus Leipzig, war zum kleinen Ostderby zu Gast. Die Spannung war vorprogrammiert, denn nach der letzten Partie hatten die Sachsen ohne Punkte ihre Heimreise antreten müssen. Der Plan war, eine weitere Klatsche zu verhindern, das zeigte bereits vor Spielbeginn die Aufstellung. Mit 20 + 2 Spielern standen vier komplette Reihen der Gäste auf dem Spielbericht. Erfurt konnte nach dem zusätzlichen Ausfall von Fritz Denner nur mit 15+2 aufwarten.
Die Drachen machten von der ersten Sekunde an Druck und drangen auf eine frühe Führung, was bereits nach 59 Sekunden gelingen sollte. Enzo Herrschaft (#22) zog aus der Mitteldistanz ab und Tim May (#77) fälschte den Puck unhaltbar für Gästekeeper Eric Hoffmann (#31) ab. Erfurt versuchte, das Momentum weiter zu nutzen, doch ließ im Anschluß einiges an Chancen liegen. Ein Geschenk für die Gäste, die nach und nach besser ins Spiel fanden, doch bis zur Pausensirene keinen Ausgleich erzielen konnten.
Im zweiten Drittel waren die Icefighters besser gestartet, wenn auch Erfurt zu Beginn mehr Spielanteil hatte. Außer einem Pfostentreffer war hier aber leider nicht viel Brauchbares zu sehen. Besser machte es da Ian Farrell (#24), der einen Pass abfing, allein aufs Tor zusteuerte und den bis dato wirklich gut aufgelegten Pascal Seidel (#73) zum 1:1 überwand.
Die Gastgeber ließen sich nicht erschüttern sondern suchten erneut die schnelle Führung. Leider scheiterten sie wiederholt an Hoffmann, der eine gute Partie ablieferte. In der 32. Minute stürmte dann Michal Bezouska (#41) von links ins Leipziger Drittel, passte auf Arnoldas Bosas (#33) und der brachte den Puck ansatzlos aufs Tor. Hoffmann musste abprallen lassen, was Reto Schüpping (#7) dankend annahm und zum 2:1 einklinkte. Leider währte die Freude über die Führung nicht lang, denn knapp drei Minuten später konnte Jonas Wolter (#7) einen Pass von Joonas Riekkinen (#15) zum 2:2 Ausgleich verwandeln. Mit diesem Spielstand ging es in die zweite Pause.
Der letzte Abschnitt gestaltete sich ein wenig zäh. Keine der Mannschaften wollte in Rückstand geraten, man verlegte sich auf ein lauerndes Abtasten und das frühe Stören der Gegner. Torgefährliche Chancen waren zu diesem Zeitpunkt eher spärlich gesät, was aber mit Blick auf den Spielstand schon fast verständlich war. Während Erfurt eine gute Chance zu einer Führung ungenutzt ließ, konnte Leipzig dann in der 53. Minute das 2:3 verbuchen. Viktor Östling (#96) traf aus spitzem Winkel die Kufen von Pascal Seidel (#73), worauf der Puck über die Linie trudelte. Erfurt musste nun nachlegen, man wollte auf keinen Fall alle Punkte nach Sachsen ziehen lassen. Zwei Minuten vor Schluss nahm Raphaël Joly die Auszeit und gab seiner Mannschaft letzte Instruktionen. Aufgrund eines vorangegangenen Icings sollte das Spiel im Drittel der Leipziger wieder aufgenommen werden, was zur einzig logischen Konsequenz führte – Pascal Seidel blieb auf der Bank. Erfurt biss sich regelrecht im Leipziger Drittel fest und konnte sich dort gut behaupten. Diverse Schüsse aufs Tor brachten die Gäste zwar ins Schlingern aber nicht zur Verzweiflung. Hoffmann hielt souverän, doch Erfurt konnte den Puck weiter torgefährlich halten. Zwei Schüsse aus dem eigenen Drittel brachten keine Änderung, sondern ein weiteres Icing für die Icefighters, die mittlerweile fast anderthalb Minuten ohne Wechsel durchspielen mussten. Die Erlösung für Erfurt brachte D’Artagnan Joly (#11) in der 60. Minute. Nach Zuspiel von Alexandre Ranger (#26) brachte er Erfurt mit einem Schuss aus wieder ins Spiel - 3:3.
Da sich in 60 Minuten kein klarer Sieger ermitteln ließ, ging es nahtlos in die Overtime. Erfurt konnte sich trotz zweier guter Chancen den verbleibenden Punkt nicht sichern. Michael Burns (#17) nutzte stattdessen ein Breakaway, tankte sich über das komplette Spielfeld gen Seidel und netzte final zum 3:4 ein.
Torschüsse
Erfurt: 33
Leipzig: 34
Strafminuten
Erfurt: 4'
Leipzig: 2'
Torschützen
Erfurt: T. May, R. Schüpping, D. Joly
Leipzig: I. Farrell, J. Wolter, V. Östling, M. Burns