Wieder einmal mussten sich die Black Dragons in der Lotterie Penaltyschießen geschlagen geben und unterlagen dem Tabellenvorletzten Hannover Scorpions mit 2:3-Toren. Das allerdings überhaupt ein Penaltyschießen erforderlich war um einen Sieger zu ermitteln, dass müssen sich die Gastgeber allein ankreiden. Gerade in der zweiten Hälfte des Mittelabschnitts und auch über weite Strecken des letzten Drittels sündigten die Hausherren mit ihren Torchancen. Am Ende musste man dann gar noch froh sein, dass man die späte Führung der Gäste noch egalisieren konnte und so wenigstens einen Punkt auf der Habenseite verbuchen konnte.
Ohne lange Abtastphase übernahmen die Gastgeber im ersten Drittel das Kommando auf dem Eis, dabei wurde aber schon früh deutlich, dass die Partie gegen die Scorpions alles andere als ein Selbstläufer wird. Die Gäste aus Hannover standen defensiv eng und boten den Gastgebern kaum Raum zur Entfaltung. So war man seitens der Drachen zumeist auf Einzelaktionen angewiesen, die aber zu selten konsequent zu Ende gespielt wurden. Auch bei Abprallern hatten die Erfurter selten das manchmal nötige Scheibenglück und so konnten die Leinestädter immer wieder klären. Auf der Gegenseite versuchten die Scorpions mit schnellen Kontern zum Erfolg zu kommen, doch auch hier fehlte im ersten Drittel die nötige Genauigkeit. So konnten die Erfurter sich zwar ein leichtes optisches Übergewicht erarbeiten, blieben vor dem Tor aber glücklos und es ging durchaus der Partie entsprechend mit einem torlosem Remis zum ersten Mal in die Kabinen.
Auch im Mittelabschnitt änderte sich das Spiel kaum und plätscherte zunächst so vor sich hin, ohne das eines der beiden Teams zu gefährlichen Einschussmöglichkeiten vor dem jeweiligen Tor des Gegners kommen konnte. Mitten hinein in diese Phase dieser beidseitigen Lethargie platzte nach 24. Minuten die Führung der Gäste aus Hannover. Die Erfurter konnten zunächst nicht konsequent genug klären, Strakov bediente daraufhin Niddery und dieser vollstreckte zum durchaus überraschenden 0:1 aus Erfurter Sicht. Dieser Treffer schien die Erfurter zunächst zusätzlich zu lähmen und die Hannoveraner waren drauf und dran gar das 2:0 aus ihrer Sicht zu erzielen. Allein Goalie Reukauf war es in dieser Phase zu verdanken, dass es beim knappen 0:1 blieb. Gleich mehrfach rettete er großartig gegen Niddery, Decoste oder Blank. Etwa zur Hälfte der Spielzeit bekamen die Erfurter eine Strafzeit aufgebrummt, aber man konnte aus dieser Unterzahl den Ausgleichstreffer erzielen. Vazan hatte sich an der eigenen blauen Linie den Puck geschnappt, lief mit Grosch einen 2 auf 1 Konter und Letzterer netzte zum nun durchaus überraschenden Ausgleich ein. Nach diesem Ausgleichstreffer kippte die Partie zusehends und die Gäste hatten ein ums andere Mal das Glück des Tüchtigen, dass die Erfurter ihre sich nun häufenden Chancen nicht nutzen konnten. Dadurch blieb es auch nach 40 gespielten Minuten beim Remis.
Auch im letzten Drittel blieben die Erfurter zwar am Drücker, gute Chancen blieben zumeist aber Mangelware. Die Drachen versuchten zwar die Gäste in deren Drittel einzuschnüren, was zeitweise auch gelang, aber es fehlte die letzte Konsequenz und Genauigkeit im Abschluss und so blieb es lange beim 1:1. Bis zur 54. Minute, wieder waren die Gäste in numerischer Überzahl diesmal allerdings nutzte man diese nahezu eiskalt aus und ging durch Lupzig mit 1:2 in Führung. Den ersten Schuss von Niddery konnte Reukauf noch abwehren, den Rebound allerdings drückte Lupzig in die Maschen des Tores. Nach diesem Rückstand warfen die Erfurter noch einmal alles nach vorn und wurden letztlich belohnt. Knapp 3 Minuten vor dem Ende, diesmal waren die Erfurter in Überzahl glich Hofmann zum 2:2 aus. Humorlos jagte er die Scheibe auf Zuspiel von Grosch unhaltbar ins Dreiangel des Tores der Gäste. Nach diesem erneuten Ausgleich passierte zunächst nicht mehr allzu viel und die restliche Zeit verstrich ohne weitere Vorkommnisse. Da auch die 5 minütige Overtime nichts einbrachte musste das Penaltyschießen entscheiden. Hier hatten die Gäste nach Treffern von Lupzig und Goller das bessere Ende für sich, weil auf Erfurter Seite lediglich Sochan seinen Versuch verwandeln konnte.
Schon am Sonntag treffen sich beide Mannschaften wieder, dann aber in Hannover/Langenhagen zum Rückspiel. Beginn wird dann um 18:30 Uhr sein.
Tore:
0:1 Chad Niddery (Andrej Strakhov, Kyle Decoste) 24:13
1:1 Christian Grosch (Michal Vazan / -1) 31:06
1:2 Daniel Lupzig (Andrej Strakhov, Chad Niddery / +1) 53:41
2:2 Sebastian Hofmann (Christian Grosch, Michal Vazan / +1) 57:01
2:3 Stefan Goller (entscheidender Penalty) 65:00
Strafen: Erfurt 16 – Hannover 18 (+10 Blank)
Zuschauer: 419