Strafen
Hannover: 8“
Erfurt: 4“

Schüsse
Hannover: 26
Erfurt: 16

Tore
Hannover: E. Lessard Aydin, J. Lagace, B. Aubin, T. Bappert
Erfurt: C. Seto (2x), F. Denner, M. Keil, J. Kiss

Zuschauer: 3724

Den Indians drei Federn gerupft

Beim gestrigen Spiel durfte nochmals in der Zeit zurück gereist werden. Spieltag 8 zum eigentlichen 28. Spieltag. Der Grund ist allen bekannt. Am 12. Oktober waren die Wetterverhältnisse am Pferdeturm mehr als ungünstig und man kämpfte mit Nebel. Das neu angesetzte Spiel war hier weniger nebulös. Die Aufstellung auf Seiten unserer Drachen war fast identisch. Spiewok im Tor und für den verletzten Harrison Reed sprang Chris Seto ein. Trennte man sich im Oktober noch bei einem 1:1 nach 20 gespielten Minuten, sollte hier schon der erste markante Unterschied auf der Anzeigetafel aufblitzen.

Zwar begannen die Hausherren die Partie mit viel Druck, jedoch konnte die Abwehr der Drachen dieser standhalten. Keine 10 Sekunden waren gespielt, für die erste Prüfung unseres Goalies durch die Indians. Erfurt hatte den perfekten Gameplan für das Spiel dabei und zeigten, dass auch mit weniger Torchancen, man ohne weiteres für die Zähler sorgen kann. 

Nach acht Minuten wurde erstmal das Spielergebnis gewandelt. Chris Seto, der hier sein 100. Oberligaspiel absolvierte, brachte die Drachen in Führung. Jedoch waren auch die Hannoveraner nicht sehr zimperlich. Knappe vier Minuten später gleichte Emil-Ayvaz Lessard Aydin zum 1:1 aus. Kurz war man wieder gedanklich eingefangen. Es sind die Indians. Momentan auf Tabellenplatz 1. Gut nur, dass unsere Spieler daran keine Sekunde verschwendeten. Vielleicht nicht prompt, jedoch die Antwort kam und das genau 62 Sekunden vorm Ende des ersten Drittels. Auch hier war es wieder Chris Seto, der sein Jubiläum mit einem weiteren Tor feiern sollte. 1:2 - und damit den Tabellenführer mit einem Rückstand in die Pause entlassen.

Im Mittelabschnitt sollte es munter weiter gehen. Folgte der Ausgleich der Gastgeber, so legten unsere Jungs wieder nach. Erst durch Fritz Denner (25“) und anschließend durch Maurice Keil (38“). Und damit das Jubiläum von Chris auch schön abgerundet wird, lieferte er auch gleich für beide Tore die Assists. Es war ein spannendes zweites Drittel, was durch gute Verteidigung und wenige, aber effektive Angriffe seitens Erfurt geprägt war. Am Ende ging man mit einem 3:4 in die Pause. Eine knappe Führung, die ein wenig an das vorherige Auswärtsspiel der Drachen gegen die Trappers erinnern sollte. 

Das letzte Drittel (?) brachte wenig Änderung an der Spielweise beider Mannschaften. Man kämpfte um Puck, Chancen und Tore. In diesem Moment hätte wahrlich jeder das nächste Tor für sich verbuchen können. Am Ende waren es aber unsere Jungs die, Dank René Kramer, ihre Führung auf 3: 5 ausbauen konnten und das ganze 16 Minuten vor Ende der regulären Spielzeit. Die Indians erhöhten indes den Druck und brachten diverse Angriffswellen auf den Weg zum Gehäuse von Spiewok. Jedoch alle sechs Mannen auf dem Eis verteidigten diese Führung. Bis zur 53. Minute. Erfurt in Unterzahl und Hannover nutzte diese Gelegenheit für sich. Tom-Eric Tappert bekommt die Scheibe zentral und hatte noch genügend Zeit sich die Ecke auszusuchen - 4:5. Knappe acht Minuten sollten dann noch auf der Uhr stehen und die Fingernägel der Drachenfans wurden zu diesem Zeitpunkt definitiv beansprucht. 

Keine sechs Minuten vor der Schlusssirene wurde es nochmals spannend. War dies der Ausgleich der Indians? Oder nicht? Während die Spieler der Indians die Arme hochrissen, streckte der Schiedsrichter beide waagerecht zur Seite. Kein Tor. Oder doch? Naja, in solch kniffligen Fällen hilft ja der Videobeweis. Und nach einem kurzen Studium des Videomaterials kam die endgültige Entscheidung - kein Tor. 

Somit die Drachen, die letzten 5 Minuten und 55 Sekunden verteidigen, was das Zeug hält. Am Ende brachten sie das 4:5 über die Ziellinie. Drei Punkte und diese ein wenig frech vom Pferdeturm entführt.

Damit dürfen sich die Drachen die goldene Ananas ans Revers pappen, die als einziges Team dem Tabellenspitzenreiter zweifach den Sieg in der regulären Spielzeit von der Kelle genommen haben. Einzig die Scorpions haben dies bereits einmal vollführt.

Andreas Karl